Derby Gellershausen

Alle Fans der Heldburger Eintracht fragen sich – was ist los?

Wo sind die Kämpferherzen hin, wo hat sich der unbedingte Siegeswille versteckt, was macht eigentlich die Heldburger Torgefahr…?

Sind in der Hinrunde noch „Fußball – Schlachten“ gewonnen worden, erlebt die Fußballwelt des Unterlandes im Frühjahr 2019  eine unsichere, ohne Selbstvertrauen spielende Eintracht Elf.

Kann man das Fußball spielen verlernen, oder liegen die Ursachen ganz woanders?

Werden vielleicht im Glauben einer Selbstüberschätzung 20 % wenige Wille und Einsatzbereitschaft abgerufen? Identifiziert man sich mit dem Willen der Mitspieler, unbedingt das Spiel gewinnen zu wollen?

Am letzten Sonntag in Gellershausen stand von Rang und Namen her eine starke Eintracht Elf auf dem Platz. In das Vorhaben, drei Punkte zu holen, spielte die sehr schnelle Führung durch E. Hummel genial in die Karten.

Besser kann ein Spiel nicht eröffnet werden, das war eine Basis für eine breite Brust, für ruhiges sachliches Spiel und für gefährliche Konter.

Aber es kam anders. Die jungen Gastgeber zeigten eine Reaktion: Jetzt erst recht!!!!  Und Heldburg ließ sich beeindrucken. Wussten die Gellershäuser wer ihr Gegenspieler war, sah man einige Gästespieler ohne Zuordnung, oder zu weit weg vom Mann gegen Mann Geschehen, um wirksam einen Zweikampf zu gestalten. So kam es zu regelrechten Doppelpass Stafetten der Gastgeber durch die Heldburger Reihen, ohne dass ein Eintrachtspieler nur eine kleine Ballberührung hatte. Hoppla…! Wieder hatte man das Gefühl, dass diese schnelle Führung ein Katalysator für die Leistungsüberschätzung war und man in vielen Situationen die geistige Frische und den unbedingten Willen vermissen ließ. Das Gegentor war dann die sachlich logische Folge, drei Heldburger Spieler standen um den Torschützen, drei gegen einen, und es fiel trotzdem das Kopfballtor - Tor zum Ausgleich. Wenn ich im Abwehrverhalten nicht den Willen aufbringe, als erster am Ball zu sein, bin ich immer der Verlierer. Immer!!!

Heldburg wurde dann doch wieder wach und hatte Pech bei einem Lattentreffer, aber so richtig kam die Angriffsmaschinerie nicht ins rollen, auch deshalb, weil viele Eintracht Spieler sich durch die körperliche Intensität der im Durchschnitt kleineren Gastgeber beeindrucken ließen.

Pause – Zeit zum Luftholen und zum Nachdenken.

Die zweite Halbzeit wurde dann vom spielerischen Niveau schlechter, beide Torhüter konnten in Ruhe ihre Trinkflaschen leeren und es wurde fleißig gewechselt. Besser wurde es aber nicht.

Dann kam aber die 72. Minute, in welcher der Gastgeber einen Abwehrspieler mit Gelb – Rot verlor und die letzten 20 Minuten in Unterzahl spielen musste. Oha!

Die Eintracht Offensive bekam noch einmal die Chance …. Und man versuchte es wirklich… Die Gäste waren redlich bemüht, aber die erschreckende Erkenntnis nach dem Abpfiff des Schiedsrichters, selbst in Überzahl schaffte es die Eintracht nicht, eine klare Torchance heraus zu spielen.

Was blieb unterm Strich war ein magerer Punkt für beide Mannschaften, ob verdient oder unverdient, sei dahin gestellt.

Heldburg hat keine Sorgen in der Tabelle, bedingt durch die gute Hinrunde, aber man sollte schleunigst ein paar Kohlen in jeder Beziehung auflegen, um für sich selbst den Spaß am Fußball und die Fans wieder zurück zu holen.