Erstes Heimspiel 2024 - 3 Punkte

Die heutigen Gedanken zum Spielbericht gehen nicht wie sonst locker und flockig aus der Feder, alldieweil die gestrige Fußballkost an der Heldburger Anfield nicht so aufregend und spektakulär war. Es wird aber auch keine rhetorische Panikwelle geschoben, denn unterm Strich revanchierte sich Heldburg für die 4 zu 1 Hinspielniederlage in Waldau, wo die ersten 15 Minuten ein Desaster in jeglicher Hinsicht waren. Aber jetzt kurz zu gestern.

Das Wetter war eigentlich kein Wetter und bescherte alle, welche kalten Wind, schaurigen Regen und Eiszapfentemperaturen mögen. Die Zweite spiele auf dem Kunstrasen gegen die Ummerstädter Reserve so dominant, dass sich sogar die Außenlinien bogen. 5 zu 2 und ein freundliches „Auf wiedersehen“, mehr gabs für die Gäste aus dem Zipfel nicht.

Die „Erste“ wollte an die stabilen Leistungen gegen zwei Spitzenteams der Liga anknüpfen und zeigte von Minute eins an, wer hier Chef im Ring war. Trotz des Dreckwetters fanden sich etliche Fans und Schaulustige ein und waren gespannt. Trainer Weigand konnte mit der Kelle aus dem Vollen schöpfen und auch die Gäste schafften es vollzählig zu erscheinen, was ihnen eine Woche vorher in Häselrieth nicht gelang.

Es war wie immer Sonntag, die Krähen und Raben sahen von oben weißen Striche und Linien auf saftigen Grün und der städtische Bauhof hatte nochmal sämtlichen Hundekot rings um den Sportplatz aufgesammelt. Danke Jungs!

Der Anstoß wurde vorschriftsmäßig ausgeführt und alle hofften auf keine Langzeitfolgen.

Die Eintracht legt los und besonders über Schmidt und Schmidt und Claus rollten die Angriffe. Die Gäste waren in der ersten Hälfte harmlos und überfordert, man unterhielt sich auf den Rängen über den gewissen Klassenunterschied. Nach 10 Minuten schlug es zum ersten Mal im Waldau Kasten ein. Ph. Schmidt hämmerte einen zu kurz abgewehrten Ball aus 9 Metern ins Netz. Geht doch. Heldburg blieb weiter überlegen. Die Waldauer agierten zahnloser als ein Neugeborenes und Heldburg machte zu wenig aus dem ständigen Angriffsdruck. Es gab dann ein kleines Heldburger Eckenfestival und nach der 47. Ecke in der 34. Minute köpfte Claus dem Waldauer Keeper den Ball durch die Hosenträger. Die Eintracht Fan Kurve hüpft. Party in Blau/Weiß und irgendwo in Erlebach lächelt ein alter Mann zufrieden in seinen weißen Rauschebart.

Die Eintracht ließ dann in Folgezeit einfach zu viel liegen, denn ein drittes und viertes Tor vor der Pause, und die Gäste hätten die weiße Fahne gehisst. Schiri Eppler leistet dazu noch seinen persönlichen Beitrag, als er einen klaren Elfmeter nach Foul an Ph. Schmidt nicht pfiff.

So kam es, dass Waldau mutiger wurde. So ungefähr, als wenn der Verfasser nachts raus muss und nicht vom Licht geblendet werden will: tastet sich langsam voran.

Ein kleines Stück „Hinserie“ hatte sich zum Ende der Halbzeit in die Partie geschlichen und dann endlich…

Pause. Im Sportheim lief eine Folge “Sommerhaus der Stars“ und der Stadionsprecher fragte einen Zuschauer nach dem anderen, ob er schon seine Ostereier versteckt hat. Die elektronische Bandenwerbung wies darauf hin, dass am 1. April von 10 bis 18 Uhr der Cannabis – Verkauf für Einheimische im Mehrgenerationen Haus stattfindet. (Die letzte Hoffnung, dass die schlechten PISA – Ergebnisse besser werden)

Zweite Halbzeit und die Wolken wurden dunkler, nicht nur am Himmel. Besonders bei den Einheimischen häuften sich die Ungenauigkeiten. Wenn die älteren Fans bei jedem Fehler der Eintracht ein Jahr jünger würden, dann könnten sie ab heute umsonst mit der Bahn fahren. Warum und weshalb kein Spieler der Eintracht Normalform erreichte, ist im Nachhinein nicht zu erklären. Geben wir uns damit zufrieden, dass es so war und gegen eine harmlose Waldauer Mannschaft reichte. Die Heldburger Stürmer verzogen zwar keine Mine, dafür aber jeden Abschluss. So trug es sich zu, dass die Gäste am Oberwasser schlürften.  Zuviel schlürfte wahrscheinliche der Waldauer Trainer, was sein Temperament negativ beeinflusste und man gesundheitliche Schäden befürchten musste. Mit einer Brieftaube wurde vorsichtshalber Dr. med. dent. vet. Zierold in Alarmbereitschaft versetzt. Jetzt wurde auch den Gästen ein Elfer versagt, denn der Eintracht Keeper traf im „Eins Eins“ den Waldauer Stürmer deutlich. Die Gäste bekamen Blutdruck, aber der Schiri schaute kurz, wie ein Pfleger vor dem Bad und die Stimmen wurde leiser. Die Minuten danach machten die Einheimischen erst einmal das Seepferdchen und schwammen um die Wette. Am Spielfeldrand war beim lautstarken Austauschen von Volksweisheiten mehr los als beim Tanz Abschlussball am Freitagabend im Schiesshaus. Eine Künstleragentur wurde auf die Waldauer Spieler aufmerksam, da sie bei jeder zweiten Aktion sangen, schrien und brüllten. Also beste Voraussetzungen für den Gefangenenchor aus „Nabucco“.

Und da das Spiel für das Auge immer trüber wurde, schlossen die Zuschauer ihre Augen und träumten von Jimmy Greaves (80). Eine Legende, ein Superstürmer und Alkoholiker. Er schoss Traumtore und spritzte Wodka in die Orangen.

So! Genug geträumt, die Eintracht gewann 2 zu 0 und meißelte sich mit diesen drei Punkten im Tabellen Mittelfeld fest.

Er war gestern wie im richtigen Leben, mal so, mal so. Gestern war eben so und nächsten Samstag bei sonnigem Wetter wird es so. Pokal Achtel Finale in Heldburg gegen Sun Mountain West.

Vielleicht sollte man mal über Orangen und Spritzen nach denken …kleiner Joke.