Erschreckend simpler Fußball --> Tor und Ausgleich
Erinnern wir uns? An die letzte Saison? An das letzte Spiel in Gleichamberg?
Damals verließ der Heldburger Tross mit Trommelwirbel und Beckerfaust das Grabfeldgebirge.
Sieg in den Nachspielminuten…die Götter waren verrückt…mit einem erotischen Finale (Höhepunkt)…ganz großes Kino
Was nun gestern passierte …please hold the line
Lauscht einfach lesend dem Biotop des guten Geschmacks, genießt das Reservat für Geist, Witz und Verstand, schlürft aus der Schale des intellekten Widerstandes.
Die Einheimischen verstärkten sich im Sommer des Jahres mit dem Bedheimer Plonne (welcher aber schwer verletzt für länger ausfällt) und mussten mit den Schuhen am berühmten Nagel von Falko Florschütz leben. Aber die Wege des Herren sind unergründlich. Nach Abschiedsspiel und Standing Ovation für den Kapitän beschwor ganz Gleichamberg die Götter der Gleichberge und siehe da, ein Mann ein Wort.
Den Unterländern fehlten die üblichen Lang – Zeit Verdächtigen plus noch mehr und Voit vollzog mit Hopf den Rollentausch.
Ein Arzt würde sagen, sie mussten viel Abstriche machen.
Die Mannschaften belegen in der Weltrangliste die Plätze 5 und 7, was die Brisanz dieses Duells noch einmal klar herausstellt.
Das Match selbst wurde präsentiert von dem Unternehmen „ No Rainbow flags“.
Das Spiel wurde „geleitet“ von Schiedsrichter Ritter, der am Tag davor die Ehre hatte, die Nürnberger Traditionsmannschaft mit dem Fußballregelwerk vertraut zu machen. Augenzeugen berichteten, dass bei der wilden After Show Party mit den Legionären ein paar Seiten aus dem Regelwerk – Buch rausgefallen sind….Sachen gibt es…
Das Spiel begann mit tiefstehenden Gastgebern, einem umsichtigen Florschütz und etwas umständlichen und ungenauen Offensivaktionen der Gäste. Nach fünf Minuten reichte die Mischung aus einem Bernhard - Langer – Gedächtnis - Pass und einem genialen Stellungsfehler und Oestreicher vollendete straff und gekonnt an den langen Innenpfosten. Wupp, die SG lag hinten, auch zum Erstaunen der vielen Fans und Neugierigen. Nun gut sagte man sich, das Tor fiel viel zu früh…da geht noch ne Menge. Aber die Kenntnisse über die Mengenlehre einfach nur mangelhaft.
Die Gäste taten sich weiterhin schwer gegen einen tief stehenden Gegner, erspielten sich aber zwei drei sehr gute Möglichkeiten, welche aber vom überragenden Bischoff vereitelt wurden. Auf der Gegenseite hielt Digritz einmal sensationell nach einem Gewühl im Gäste 16er und kratzte die Murmel gedankenschnell aus dem Eck. Gleichamberg stellte dann seine Offensivbemühungen so gut wie ein und die SG kam besser ins Spiel, ohne aber den gefährlichen Zuschnitt in die Aktionen zu bekommen. Wie gesagt, Torwart Bischoff holte sich dann auch noch einen sehr gut getretenen Freistoß von Hopf und bewies seine außergewöhnliche Klasse. Zur Pause hin häuften sich die Annahmefehler bei beiden Teams. Alle Postboten unter den Fans, die wieder mal vergessen hatten, den „Dein Paket liegt beim Nachbarn“ Zettel in den Briefkasten zu werfen, nickten anerkennend. Dann endlich Pause.
Die wurde für eine Werbeaktion genutzt und es fanden sich hochrangige Vertreter der BPAG Hellingen und der Milch – Land GmbH Veilsdorf im Mittelkreis ein. Es wurde ein gemeinschaftlicher Startup vorgestellt, welcher sich als Pausengetränk für Fußballer mit Stagnationshintergrund gut eignen würde. Der neue Milch Shake hat den Namen: „Stillen bis ins hohe Alter“. Als sich alle beruhigt hatten, informierte der Stadionsprecher passend zur Werbeaktion, dass Dinkel bereits 1995 von der Europäischen Kommission auf die Liste ungenießbarer Substanzen, zu denen auch alle Arten von Dämmstoffen, zu denen auch Glas und Steinwolle gehören, gesetzt wurde und das Dinkel seitdem nur noch als Briefbeschwerer, Fertigausbauteilen und Monatsbinden für die starken Tage der Periode verarbeiten werden darf. Alta…da hat aber einer das Brüderle von der Schwester geblasen und im weiten Stadionrund machte sich eine rektale Ausgelassenheit breit.
Aus dem offenen Fenster der Schiedsrichterkabine hörte man die DREI in Gelb streiten, ob man „ Das ist das Flugzeug nach Amerika“ oder „Das ist die Maschine in die Staaten“ sagt. Sie blätterten im Regelwerk, aber da fehlten ja ein paar Seiten.
Weiter gings mit den zweiten 45 und die Fans sahen das, was sie eigentlich nicht sehen wollten. So gut wie keine packenden Torraumszenen, verkrampfte Angriffsaktionen, Querschläger, unbeholfene Zweikampffouls und Freistöße und Eckbälle über und hinter das Tor. Gelegentlich blitzte mal auf beiden Seiten Gefährlichkeit auf, aber es war alles wie ein alkoholfreies Bananenweizen…
Den Gästen lief so langsam die Zeit davon und deshalb wurden sie noch einmal intensiver. Schiri Ritter hatte irgendwo und plötzlich seine gelben Karten gefunden und konnte damit seiner Schlängellinie treu bleiben. 12 Minuten vor Schluss drang Schreiber von halb rechts in den Strafraum der Gastgeber ein und zog ab. Begleitet von Freund und Feind suchte sich der Ball, wie aus dem Nichts, den Weg ins Netz. Ausgleich. Gleichamberg produzierte mit den letzten Kräften noch ein paar Milliliter Milchsäure und warf sich den Angriffen der Gäste entgegen. Die SG schaffte es aber aus vorher erwähnten Gründen nicht, die Gleichbergabwehr zu knacken. In den letzten Sekunden der Nachspielzeit zog Hopf nochmal an und legte die Murmel ins linke Eck. Schiri Ritter pfiff die Aktion aber lässig mit der Begründung einer Stürmerfouls des Torschützen ab. Die innere Stimme des Volkes vermutete aber, dass hinter diesem Pfiff die angestaute Antipathie zwischen Schiri und Stürmer steckte und so stach dann letztendlich der Ober den Unter. Tja…wer die Ernte sät, brauch den Wind nicht ernten. Final betrachtet geht dieses Unentschieden in Ordnung, mit dem die Spieler, aber nicht die Zuschauer leben konnten.
Ob Gleichamberg es schafft, sich mental noch einmal in so eine Verfassung zu schaukeln, bleibt abzuwarten und die Unterländer müssen sich strenge Gedanken machen, wie tiefstehende Gegner zu knacken sind. Und davon warten noch einige….
Nächstes Wochenende ist erstmal Pokal zum Ausruhen und danach wird sich alles weisen.
Ach so, für alle, welchen die Fußball lose Zeit zu lang dauert, an der Waldorf Schule läuft der Ferienkurs „Professionelles Wolle Zupfen“ Unter anderem lernt man da einen Verrechnungsscheck, einen Weberaufstand, eine Schutzimpfung oder eine Bohnensuppe zupfen. Wer den Kurs erfolgreich besteht, bekommt eine Statistenrolle in dem Film: „Die Gattin eines Zapfhahns ist das Zupfhuhn.“
Als Hausaufgabe für die begabten Leser…
Bilde einen Satz mit Meerrettich!
Wie zum Beispiel
Des Rettungskreuzer Kapitän spricht
Zwei barg ich schon, mehr rett ich nicht