Sommer Sonne Sonntag - aber wenig Licht

Die Eintracht musste nach Veilsdorf reisen und wusste um die Kompaktheit der Veilsdorfer Mannschaft, hatte man doch erst in einem Vorbereitungsspiel gegen die EK mit 3 zu 0 verloren.
Bei den Gästen war außer Westhäuser alles an Bord und mit viel Zuversicht auf Rasen und den Rängen begann man das Spiel. Es waren noch nicht mal 5 Minuten gespielt und die Kugel lag im Eintracht Tor. Nach mehreren unglücklichen Defensivaktionen gelangte der Ball zu Jauch, welche in Ruhe mit einer Tasse Kaffee in der Hand sich um die Achse drehte und aus 23, 8 Metern abzog. Der Flachschuss zischte über die Grasnarbe, knapp vorbei am Heldburger Keeper und Ball umarmte von innen das Tornetz. Wenn es vielleicht dem Einen oder Anderen nicht bekannt war, das der Torgarant Jauch der Sauerstoff für den Weihbach ist, dem wurde dann spätestens nach 5 Minuten die Wissenslücke geschlossen. Veilsdorf führte und Heldburg blieb dran. Hummel mit Ball am Fuß, parallel zur 16er Linie zog trocken ab und die Kugel schlug im langen Eck unhaltbar für Reimpell ein. Das Spiel begann neu und das Spiel wurde step by step ungenauer und zerfahrener.
Selten spielerische Akzente, nur ab und zu blitzte Jauch seine Gefährlichkeit auf, besonders als ein Raketenball den äußeren Tor Bügel verbog. Wie gesagt, er spielte immer noch mit der Kaffeetasse in der Hand, weil die Heldburger Defensive im den Platz ließ. Das Spiel verflachte weiter und beide Torhüter hatten weniger Risikokontakte als Homeoffice – Arbeiter. Da kam die 44. Minute und Hummel lief nach genialen Pass allein auf den Keeper zu. Das Heldburger Lager hatte schon den Torschrei auf den Lippen, aber Hummel konnte Reimpell nicht überwinden. Die Führung kurz vor dem Halbzeit Pfiff hätte der Eintracht Sicherheit für die zweite Hälfte gegeben. So ging es aber mit
dem 1 zu 1 in die Katakomben.
Pfiff – und es „tobte“ wieder der Bär auf dem Veilsdorfer Sportplatz. Die Eintracht überstand ihre obligatorischen 10 Nachhalbzeit – Minuten und hielt die Veilsdörfer von ihrem Kasten fern und versuchte nun selbst offensiv etwas wirksamer zu werden. Ph. Schmidt versuchte das Heldburger Spiel anzukurbeln und dass bemerkte auch die Heimabwehr. Hermann holte Schmidt auffällig und mehrfach von den Beinen. Die Schmerzen nach so einem Körpereinsatz sind ungefähr zu vergleichen, als würde man auf ein Fahrrad springen, das keinen Sattel hat.
Ansonsten plätscherte das „Spiel“ vor sich hin, bis auf Jauch, welcher aus allen Lagen schoss, weil er es durfte. Als er einen Ball in den Veilsdorfer Himmel drosch, verriet er seinem Gegenspieler mit vorgehaltener Hand, dass er nach dem Spiel spontan eine Folk-Punk-Band gründet: Die Dropkick Weit-Drüber-Gezimmertys.
Es wurde aber von Minute zu Minute brenzliger im Gäste Strafraum. Wirsing klärte artistisch für den geschlagenen Heldburger Keeper auf der Linie und dann war es in der 71. Minute wieder Jauch, der eine Eingabe effizient verwertete. Wir kommen auf folgendes Ergebnis: 2:1.
Heldburg wurde mit Knopfdruck entschlossener, aber es fehlte bei allem die letzten 20 % Körperspannung. So hatte die Eintracht nur noch eine Riesen Glocke, Hummel mit dem Kopf setzte am Fünfer freistehend die Kugel über die Latte. Weitere Heldburger Angriffe versickerten als trockener Husten. Mehr war von den Gästen nicht mehr zu sehen und bei Veilsdorf bekam Otto in der Schlussminute den Ball an den oberen vorderen Beckenknochen und von da hoppelte das Leder ins Netz. Endstand 3 zu 1. Das Otto zwei Meter im Abseits stand, interessierte Linienrichter Annemüller keine Bohne. Vielleicht dachte er genau in diesen Moment an ein leckeres warmes Schwarzbacher…wer weiß.
Das war für die Eintracht im 3. Spiel der dritte Nackenschlag – bald kann man an einem sibirischen Ohrfeigenwettbewerb teilnehmen.
Man darf diese Niederlage nicht an den zwei „Riesen“ von Hummel festmachen. Vielmehr vermisste man die glühende aggressive Körperspannung, welche eigentlich Basis für Siege im Fußball ist. Ein Niveau armes Spiel fand in Veilsdorf den verdienten Sieger und auf die Eintracht rollte nächsten Sonntag die Schönbrunner Offensive zu.