Zum fertigen Puzzle fehlt immer ein Teil

Drei Spiele - Null Punkte/Vier Spiele – ein Punkt
Diese Kreisoberligasaison wird was für extrem gute Mathematiker und Nullenausmaler… das dazu …
An der Heldburger Anfieldroad versammelten sich so nach und nach die Fans, um dem vierten Bestandteil der KOL Saison 20/21 beizuwohnen. Heldburg gegen Schönbrunn und kein Regen, welch himmlische Fügung und der Wind pfiff Halleluja.
100 Zuschauer – das klingt erst einmal deprimierend, aber man sollte es positiv sehen. Denn in Corona-freien-Zeiten gab und gibt es Veranstaltungen, zu denen weniger Zuschauer kommen. Zum Beispiel zu Konzerten von Matthias Reim, oder zu Mensch-ärgere-dich-nicht Turnieren im Uralgebirge.
Die Eintracht unter Zugzwang, die Gäste mit dem Willen sich im oberen Tabellendrittel festzusetzen. Im Lager der Gastgeber fehlten die verletzten Herbst, Angermüller und Lehmann, so dass auf der Torwartposition ein alter „Neuer“ zwischen die Alu – Stäbe musste. Ronny Steigmeier hatte sich vorgenommen, alles zu tun, dass die Eintracht mit einer „Null“ hinten dran das Spiel beendet.
Die Gäste sind über den Daumen gepeilt mit dem kompletten Kader angereist, welches die Aufgabe für Heldburg nicht einfacher machte.
Gleich vorweggenommen, die Partie war ein ständiges Kräftemessen auf Augenhöhe und Tempo, Rasanz, gepaart mit Spielwitz intensiven Zweikämpfen waren an der Tagesordnung. Es war das Matche der wenigen Chancen, welches auf der einen Seite den Abwehrreihen positive Kritiken gab, andererseits den Teams die Durchschlagkraft und die letzte zündende Idee in der Offensive fehlte. Die Eintracht hatte in der ersten Hälfte mehr Spielanteile, versuchte es mit Distanzschüssen, aber richtige Torgefahr kam nicht auf. St. Schmidt hatte Pech bei einem 35 Meter Freistoß, der eine gefährliche Flugbahn aufnahm, aber frontal von einem Schönbrunner Bauch gestoppt wurde. Dem Spieler ging es wie Außenholz: muss behandelt werden. Die Zuschauer waren sich zur Halbzeit einig, dass es ein überdurchschnittlich gutes Kreisoberligaspiel ist und waren in großer Erwartung auf die 2. Hälfte. Die Pause wurde von den Edel Fans auch genutzt, um darüber zu diskutieren, wie man sich den Sound eines im leeren Bundesligastadion getretenen Balles als Klingelton runterladen kann. Na ja….
Zu Beginn der zweiten Halbzeit plätscherte das Spiel vor sich hin, wie eine umgestürzte Bierflasche am Tresenrand einer Trinkhalle. Dann wurde es wieder rasant und die Zweikämpfe wurden wieder knackig, dass man sie am liebsten in den Kräuterquark dippen möchte. Und wie zu einer Party in kalten Frühlingstagen, es war noch alles drin. Nach einer Viertelstunde marschierte die Schönbrunner Offensivwalze auf das Eintracht Tor und jagte den Ball in Gehäuse. Im weiten Anfield Rund hielten alle die Luft an und schrien dann wie von Sinnen im Chor: Bums mich !!!!!!!!!!!!!!!!!!
R. Steigmeier holte mit einem artistischen Beinreflex den Ball von der Linie, Wahnsinn und gleichzeitig sagenhaft. Das war das Signal für seine Vorderleute, sich nochmals zu straffen und sich für die gute Spielleistung zu belohnen. In der 70. Minute war es dann soweit – Westhäuser servierte Hartung das Spielgerät auf das Tablett und dieser in der Manier eines Kellners, hob die Kugel über den Schönbrunner Torwart und sagte: Zum Wohl! Die Eintracht lag in Führung, welch Jubel unter den Fans und man lag sich in den Armen. Jetzt wurde gefightet – Schönbrunn wurde stärker und stärker. Eine Ecke ein Freistoß nach dem anderen flog in den Eintracht Strafraum. Heldburg stemmte sich heroisch dagegen und kämpfte bis zum letzten Tropfen Menschentee.
Jetzt muss man sagen, dass das Spiel ein wirklich umkämpftes, aber trotzdem sehr faires Match war. Deswegen unverständlich für viele, die lautstarken beleidigenden Kommentare einiger Schönbrunner Fans. Vielleicht sollten diese das nächste Mal zu Hause bleiben, ein Kissen in die Fensterbank legen, sich mit den Armen draufstützen, die Nachbarskinder anmaulen und Falschparker aufschreiben.
Der Druck der Gäste war in den letzten Minuten immens und die Gastgeber wünschten sich den Schlusspfiff. Dann war da noch das Foul in der 90. Minute, genau an der gleichen Stelle, an welcher vor drei Minuten das Foul war. Geht das? Am Strafraumrand der Eintracht – und wie es so ist, der Ball lag nach einem trockenen Schuss von Luther im Heldburger Tor. Nach dem Spiel erinnerte sich Heldburgs Torhüter, dass er so ein bitteres unnötiges Tor seit den Bauernkriegen 1524 nicht mehr bekommen hat.
Egal. Dieses rassige Spiel endete 1 zu 1und lässt man Dieses und Jenes weg, ist es ein gerechtes Ergebnis. Schade für die Heldburger Jungs, bei denen der junge Hofmann guten Einstand gab, aber so ist Fußball. Kleine Unzulänglichkeiten und Fehler werden auch in der letzten Minute bestraft.
Noch ein Ratschlag für die nächsten Spiele:
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