Verdient

  1. Mai – Kampftag der Arbeiterklasse und gleichzeitig Viertelfinale um den Pokal vom schwarzen Bach. Von der Sache her ein sinnloser Wettbewerb, in sportlicher, finanzieller und jeglicher Hinsicht. Aber naja…was tut man nicht alles für den Weltfrieden und die Sicherheit.

Jedenfalls reiste mitten in der Woche der Kreisoberliga Spitzenreiter an die Heldburger Anfield und wollte den Heldburger zeigen, wo Bartel den Most holt. Gleich vornweg – und wie sie zeigten.

Der Gastgeber hatte mit ein paar personelle Lücken zu kämpfen, aber die stark nachrückende Jugendgarde „Eigengewächs“ ist ja auch noch da. Die Kenner des Südthüringer Fußballs wussten, dass mit Lauscha etwas Großes nach Heldburg kommt. Trainiert vom Ex – DDR – Bundeliga – Profi, Ulf – Volker Probst, jung und kompakt, mit einer guten Physis und Spielintelligenz. Aber die Heldburger wären nicht die Eintracht, glaubten an sich und wollten die Sensation. Sonne satt und kaltes Bier und das Spiel begann unter „Leitung“ von Schiri Garber. Die Gäste kamen gleich mit viel Schnelligkeit und Spielwitz, der Gastgeber stemmt sich mit sehr viel Aufwand erfolgreich dagegen. Die Eintracht machte das sehr geschickt, hatte aber dementsprechend wenig offensive Entlastung. Lauscha kam etliche Male gefährlich vor den Gastgeber Kasten, scheiterte aber an der vielbeinigen Abwehr, am Keeper und auch an ihrem Unvermögen beim Abschluss. Trotz der wohltuenden Fairness begann der Mann mit der Pfeife vom Weg abzukommen. Bei 50/50 Entscheidungen fand er immer die Lauschaer sympathischer, welche er dann in der zweiten Hälfte richtig liebgewann. Heldburg erkämpfte sich einen guten (vom Resultat her) torlosen Pausenstand. Auch die weniger vom Fußball verstehen, wussten, dass es für den Gastgeber sehr schwer werden würde, diesen Aufwand weitere 45 Minuten zu fahren. Draußen bei den Fans stellte sich die Frage, was wohl passiert, wenn man gemahlenen Kaffee schnupft. Nach der Pause die erste pfiffige Aktion vom Schiedsrichter, denn Nachmittagsstund hat Gold im Mund, Herr Garber seine Pfeife. Auf der Werbebande läuft der AOK – Spruch: Wer viel Spannung will, zieht ein altes T-Shirt von sich an.

Weiter gings. Beide Teams machten da weiter, wo sie aufgehört haben. Nach zehn Minuten fanden dann die Gäste die ersten kleinen Löcher im Heldburger Damm und legten die Kugel in Folge zwei Mal ins Netz. Wer selbst aktiv und wirklich Fußball gespielt hat, weiß, dass einem nach langem aufopferungsvollem Kampf, so ein Tor (oder Zwei hintereinander), den Sauerstoff aus Lunge und Muskel zieht. Oder mal anders gesagt über den Wiederbeginn zur zweiten Halbzeit: wie bei Dynamo Dresden, der Anfang war halt scheiße. Jetzt tat es richtig weh, auch weil Lauscha das Tempo hochhielt und mehr wollte. Zu erwähnen wäre noch das Elfer würdige Foul an Ph. Schmidt, welches nicht bestraft wurde und dass im Gegenzug das zweite Gäste Tor fiel. Über dem Platz waren sie wieder, die Schwingungen mit dem Song „Ode an die Lauschaer Freunde“. Kurz darauf markierten die Gäste den dritten Treffer und Heldburg konnte froh sein, dass der Bruder vom Schiri, seines Zeichens, Linienrichter, den Dienst mit der Fahne sehr korrekt und ohne Bevorteilung versah, im Gegensatz halt…naja …wie gesagt. Heldburg sammelte noch einmal die letzten Körner, brachte frische Kampfkraft von der Bank und versuchte trotz dem klaren Rückstand noch einen Treffer zu erzielen. So trug es sich zu, dass der junge Schreiber in den Gästestrafraum eindrang und regelwidrig am Torschuss gehindert wurde. Die Pfeife vom Schiri blieb verstopft, was alles eine Frage der Gewöhnung war. Witzigerweise Minuten vorher stolperte der junge Rohrmann in die Hacken seines Gegenspielers, ohne Absicht, im Fallen und bekam dafür die gelbe Karte. Love is in the air…

So legten die Lauschaer noch einmal zum Endstand nach. Fair muss man die Überlegenheit der Gäste anerkennen und so gab es nach Abpfiff ein freundschaftliches Shake Hand. Die Eintracht kämpfte bis zur letzten Sekunde, erst um die „Hinten Null“ und später dann um eine Resultats Verbesserung, aber Lauscha demonstrierte eindrucksvoll, warum sie Spitzenreiter der Kreisoberliga sind. Wünschen wir den Gästen aus der Nähe von Neuhaus viel Glück im Halbfinale. Im Heldburger Lager braucht keiner den Kopf hängen zu lassen, es geht weiter. Jetzt die Wunden lecken und ordentlich die Saison zu Ende spielen.