Schade - aber trotzdem den größten Respekt

Endlich endlich…nicht Sarah Endlich, nein der Fußball geht wieder los …live und in Farbe…und unsere Eintracht eröffnet den Reigen mit einem Nachholspiel gegen die Reserve von Steinach, das bedeutet Steinach II gegen Eintracht Heldburg. Alle Kenner der Kreisliga – Fußballszene wissen, nach einer schneereichen und eiskalten und langen Winterpause werden die Karten neu gemischt. Heldburg reiste durch den dunklen und grauen Thüringer Wald in Richtung Steinacher Kunstrasenplatz, im Nichtwissen, was personal – technisch auf sie zukommen würde. Jedenfalls hatte die Eintracht mehr Ausfälle als die Deutsche Bahn und wurde bleich und blutleer, als die Aufstellung von Steinach II bekannt wurde. Der Kapitän der der Landesklassen Mannschaft Lorenz, aus dem Kader der Landesklassenmannschaft die Spieler Bergmann, Leipold, Möller und Schymura. Dazu gesellte sich die Altinternationalen Häusler, Wild und Wenke. Das war schon für die Steinacher Reserve eine Granaten – Aufstellung und wird sich in der Rest Saison nie wieder so zusammen stellen.  Dagegen sollte sich nun unsere FDJ -Brigade stemmen, der Eintracht Fan hatte schweres Bauch - Grummen. Aber wie gesagt, jedes Spiel muss erst einmal gespielt. werden. Es ging los und der Kunstrasen, die Spieler und die Fans bekamen noch eine Halbzeit Sonne und Gessner Bier. Steinach versuchte gleich das Hausaufgabenheft in die Hand zu nehmen und wollte mit schnellen Ball Stafetten die Heldburger in Bedrängnis bringen. So richtig gelang es aber nicht und man hatte in den ersten zwanzig Minuten nur zwei drei gefährliche Situationen. Dennoch musste der junge Heldburger Defensivverbund am Limit und drüber spielen, um das Heldburger Tor sauber zu halten. Man spürte komplett bei den Eintracht Spielern diese gewisse Geilheit, hier und heute vom Kuchen ein großes Stück abzubeißen. Mit Verlaufe der Spielzeit neutralisierten sich beide Teams und Heldburg näherte sich ab und zu dem Steinacher Gehäuse. In diesem stand ein moderner Keeper, der ständig weit vor seinem Kasten agierte und mit viel Spielverständnis die Heldburger Konter ablief oder abfing. Nach einer halben Stunde gab es in der heimischen Box einen kleinen Heldburger Angriffstornado und final fasste sich der junge stark spielende Fischer sein gesundes Herz und schlenzte die Kugel ins Steinacher Netz. Na Hallo, …die Eintracht führt und das tut richtig gut. Diese Führung haben sich die jungen und alten Männer von Trainer Weigand aber sowas von verdient, das ist einfach nicht mehr messbar. Die Eintrachtler fighteten um jeden Ball, rutschten, grätschten und warfen sich in jedes Duell um die Kugel. Da kann die Wäscherei am Montag komplett das künstliche Rasengrün aus den weißen Unterbuchsen schrubben. Halbzeit und die Sonne war weg. Um es gleich vorwegzunehmen, es waren bisher faire 45 Minuten und es werden weitere faire 45 Minuten folgen. Sieht man in diesen Ligen selten, den gegenseitigen Respekt und die Achtung voreinander, auch auf den Rängen. Zehn kurzweilige Minuten waren vorbei, als das Heldburger Sturmspiel sich wieder sanft im Steinacher Strafraum festbiss und plötzlich die Kugel zum zweiten Mal im Netz zappelte. Hab ich meine Haar noch? Der junge Rohrmann hatte richtig gewachst und hustet die Kugel ins Tor. Oha…Die Steinacher zogen jetzt Gesichter, als würden sie zum Mittag die Nudeln mit Tränen salzen. Ob die zwei Tore für drei Punkte reichen, stand natürlich in den Sternen. Dazu war die Steinacher individuelle Klasse zu gewaltig und es war ja noch über ne halbe Stunde.  Heldburg fightet weiter und spielt weiter, so dass man sich fragt, wie machen das diese Kerle? Eigenbluttherapie? Proteinshakes um Mitternacht? Mit einem Oliver Kahn Tattoo unter der Achselhöhle? Schwer beindruckend und für den Eintracht Fan viel Spaß machend. Eine Viertelstunde vor Schluss war das Bein eines Steinacher Stürmers schneller zum Ball als das Bein eines Gästeverteidigers. Sah gut und spektakulär aus und final gesehen ein berechtigter Strafstoß. Der Steinacher Regisseur Lorenz flötet den Elfer mit Schmackes ins Netz. Ui…das wird jetzt noch eng. Der Gastgeber bekam die zweite Luft und die Hoffnung auf einen Punkt oder mehr. Bei den Gästen sah man die ersten kleinen Spuren des großartigen Kampfes und die Minuten vergingen. Des Öfteren schob sich ein Gewühl in den Heldburger Strafraum und immer wieder großes kollektives Aufatmen von Spielern, Betreuern und Fans. Leider schade leider, zwei Minuten vor dem Ende, bugsierte der älteste (aber immer noch gute) Spieler auf dem Platz, Christian Häusler das Leder mit viel Glück ins Heldburger untere Toreck. Was für ein Drama, auf Deutsch gesagt: einfach zum Kotzen! Aber es waren noch ein paar Minuten und da war sie plötzlich wieder, die neu erwachte Eintracht Mentalität.  Nicht aufgeben, gemeinsam nochmal die Arschbacken zamm kneifen und vorwärts und sie kam…in der letzten Minute, die große Gelegenheit auf die Erdbeertorte die Schlagsahne zu sprühen. Sebastian Claus lief allein auf den Steinacher Torwart zu ….Herzstillstand bei den koronar erkrankten Fans…und entgeisterte weit aufgerissene Augen à kein Tor. Schade Schade…Schade.

Wir sparen uns das große Wenn und Aber, was wäre wenn und so weiter… die Eintracht Truppe zeigte ein sensationelles beherztes Spiel, welches nicht seine Belohnung fand, aber irgendwie (wenn wir ehrlich sind) vom Ergebnis her gerecht ausging.

Fazit: Der aktuelle Kader von Eintracht Heldburg ist in der Lage, mit der Eintracht Einstellung, mit dem Eintracht Selbstbewusstsein und der kollektiven Eintracht Einheit jeden Gegner zu bespielen und zu fordern…Für das geniale Glücksgefühl nach 90 Minuten brauch man halt auch mal das gewisse Quäntchen…

Weiterhin viel Spaß und Erfolg, mit vollstem Einsatz und „0“ Überheblichkeit.