Reicht ein 3 Tore Polster zur Halbzeit?

Er hat gereicht…aber ob Spieler oder Trainer, Zuschauer oder die Tiere des Waldes, alle fragen sich, wie konnte das alles passieren/geschehen/möglich sein…

Es geschah zu einer für diese Derby – Paarung ungewöhnlichen Zeit, nämlich Samstag, 15 Uhr in Ummerstadt „Hinter dem Hirtentor“ bei guter Luftqualität.

Die Gastgeber hatten in ihren letzten Spielen immer ein Quäntchen Pech und verloren von den letzten „Fünf“ genau „Vier“. Der Gast aus Heldburg brachte die sportliche Diagnose „eines erfolgreichen Strahls“ mit in den Süden und alle erwarteten deshalb,

dass es einen ausgeglichenen Kampf wie zur Bundestagswahl geben wird, also Merz gegen April.

Der FUPA Life Ticker hatte die Zeigefinger geölt, das Großhirn gefettet und hoffte auf große Unterhaltung.

Ummerstadt großzügig besetzt und Heldburg mit den üblichen verletzten Verdächtigen. Die Gäste mit einer gesunden Mischung zwischen „Forever young“ und „Fan von Käsespätzle und Wodka O“.  

Von Beginn an zeigten die Gäste die etwas bessere schärfere Klinge und gingen schon nach fünf Minuten mit einem „Flutscher“ in Führung. Rumms. Zehn Minuten später kam es zur Wiederholung der Szene 10 Minuten früher und der zweite Rutscher von Hopf landete im Ummerstädter Netz. Wenig später nutzte sein Landsmann von Berg die Unordnung beim Gastgeber und haute die Kugel aus 6 Metern in die Maschen. 0 zu 3 oder wie sie in Finnland sagen: Nollasta Kolmeen. Ein munterer Aufgalopp bis zum ersten Gegentreffer, der junge agile Leutheußer netzt mit dem Kopf aus kurzer Distanz ein. Doch Hopf hatte einen Stachel im Ehrgeiz und legte gleich danach das Heldburger „Vierte“ nach. Es war eine seltene erste Halbzeit, also auf German, viele Tore, gesunde Körperlichkeit und einigen Grasfressergrätschen. Beide Teams hatten sich zwischenzeitlich im mehr oder weniger engen Drücken, Knautschen, Pferchen, Pfropfen, Quetschen, Stopfen oder Pressen versucht. Schiri Ansorg pfiff dann die Halbzeitmelodie und nutzte zeitnah einen Kurzlehrgang bei dem hinter der Bradwurschdbude aufgebauten Autoscooter, wo gerade eine Hilfegruppe eingewiesen wurde zum Thema: „Geräuschloses Kuppeln“.

Auf den Rängen herrschte derweil eine ähnliche Euphorie wie bei einem Konzert einer Kelly – Family – Coverband und man hatte wenig Hoffnung für die zweiten 45 – jedenfalls im Ummerstädter Block.

Aber da gab es noch El Voit, die Überschrift für Aufholjagd. Der bis dahin blasse Stürmer der Gastgeber zeigte sein wahres Gesicht verwandelte zweimal aus der Halbdistanz. Die Gäste führten nur noch mit einem hauchdünnen Tor. Eine Minute später kam es dann zu einem heftigen Pressschlag kurz vor der Ummerstädter Grundlinie (es war kein Foul von hinten), nach welcher der junge Bertl schmerz erfüllt, schreiend liegenblieb. Der Schiri erkannte auch den lautstarken Pressschlag und verschluckte seine Pfeife geräuschlos. Die Konfusität vor dem Reeder Gehäuse kulminierte kurz und mit der Hilfe des Traum Duos Keeper/Stümer lag die Murmel plötzlich hinter der Linie. Die Gäste führten wieder mit zwei Toren Vorsprung. Bertl erholte sich gottseidank schnell und bastelte wieder sofort an Ummerstädter Angriffswellen, mittels langer Schläge in des Gegners Hälfte.

Dann kam es zu zwei verletzungsbedingten Wechseln bei der Eintracht, was dem Gefüge und der offensiven Schubkraft nicht grad guttat. So it came as it had to came – der Gastgeber machte seinen vierten Treffer, den sogenannten Anschlusstreffer.  

Die Ergebniswetten bei Tipico waren spätestens jetzt alle wertlos und die doch zahlreichen Fans, welche nicht ihre Augentropfen mit Chlorreiniger aufgefüllt hatten, sahen plötzlich eine Rest Viertelstunde wie eine nervige Kniewunde nach jedem Schotterspiel: alles wieder offen!

Eine Szene nahm noch einmal allen Anwesenden kurz den Atem, als im Heldburger Fünfer ein chinesisch ummerstädtisches Pingpong abgefeuert wurde. Aber halt ohne den finalen erfolgreichen Touch. After danach gab es noch mittelschwere Proteste wegen eines Handspiels eines Eintrachtlers, aber Schiri  Ansorg nahm gleich über Headset Kontakt auf mit der VAR am Fürstenbrunn und der entschied aus Datenschutzgründen: kein Tor!

So blieb es bei diesem spektakulären 9 Tore Spiel und in den heiß diskutierenden Fangruppen vernahm man immer wieder die Worte Ja gut. Ok. Wow. Wahnsinn. Ohmanohmanohman. Also. ähm. Ja abgefahren.

Beide Teams zeigten ihr wahres Kreisliga Gesicht und es geht weiter, für die Eintracht zu Hause gegen SG Gleichamberg/Gottwalt und Ummerstadt bei der Imker Reserve.