Manchmal ein Stück zurück, um Anlauf zu holen

Und wieder zog es hunderte Fans, Schaulustige und Anti – Eintracht – Aktivisten auf die sportliche Gellershäuser Höh, um sich bei angegrautem Himmel den Kreisliga – Höhepunkt des Jahres anzuschauen. Der Ortsteil gegen die Stadt – immer wieder brisant und anrüchig. Bürgermeister Other ließ vor dem Spiel kleine Fläschen Baldrian und auch einige Packungen Neurexan verteilen, damit alles im Rahmen blieb. Bei der Eintracht fehlten Einige, beim Gastgeber wusste man es nicht genau. Wie immer standen bei den Heldburgern wieder die treuen guten Alten im Team, welche dann abends ihren Enkeln erzählen, wie geil das Spiel war.

Das Bier war gekühlt, die Bratwürste frisch und eine Handvoll Ordner zogen beruhigend ihre Kreise.

15.00 Uhr (Seiten) Wahlkampf: Gellershausen, Heldburg, Schiri aus Haina. Stadt, Land Fluss – der Buchstabe S war schon immer ein Freilos. Ab zu los, und die Eintracht ging gleich richtig on fire, geht hier nach vorne wie ein Rammstein – Song. So trug es sich zu, dass in der 2. Minute Hartung die Murmel ins lange Eck schlenzte. Hoho, der Gast führte, was war denn hier los. Die Heldburger Fans sangen auf den Rängen lautstark: MFG! Die Welt liegt uns zu Füssen …und so weiter…

Aber Gellershausen wusste., dass Energie von Energie kommt und wollten wütend den Ausgleich. Innerhalb von 120 Sekunden – zwei Freistöße – zwei Tore. Die Eintracht Fans wanderten geschlossen zum Sportheim und belagerten das Ausschankfenster. Sprachlos und spontan durstig begann eine Kausalitätsdiskussion. Eigentlich bekommt man so kurzfristig eigentlich nur Durchfall oder Schluckauf, aber keine zwei Tore…

Die Gäste spielten und kämpften (oder andersherum) sich aus der Schockstarre heraus und versuchten Step by Step ein so genanntes Gleichgewicht zu erzielen. Für den Zuschauer war es ein aktionsreiches Hin und Her. Gellershausen in der Folge mit mehreren ¾ Chancen, bei welchen aber zum Tor noch ¾ fehlten.

Dann die 27. Minute -> die Gäste bastelten an einem genialen Spielzug und M. Kick war das Finale. Spielte kurz Katz und Maus mit zwei Gellershäuser Verteidigern, streute noch ein wenige Parmesan über den Ball und schoss würzig (kuck mal wie das duftet) ins linke Eck. Ausgleich – vier Tore nach noch nicht mal 30 Minuten, was will man mehr. Danach wurde der Eintracht Hartung noch zwei Mal torgefährlich und auch Kauschmann und Podelleck ließen die Gäste Fans noch einmal zittern. Und hätte Ph. Schmidt nicht den unbändigen Willen gehabt, nach einem Foul im Gastgeber Strafraum weiter zu laufen, wer weiß was noch alles passiert wäre.

Heldburg wurden dann nach 10 Minuten sehr mutig und stieß an, aber die Gastgeber kamen wesentlich besser ins Spiel. Im Verlaufe der Spielzeit kam es dann im regelmäßigen Abstand zu brandgefährlichen Szenen im Heldburger Strafraum. Jetzt machte sich der Altersunterschied sehr stark bemerkbar. Aber die Eintrachtler kämpften mit einem unbändigen Willen und hatte in einigen Situationen auch wirklich das Glück des Tüchtigen.

Es war allgemein ein sehr intensives laufstarkes Spiel, so dass es keinen wundern würde, wenn einige Spieler morgen mit ihrer Laufleistung bei Gebrauchtwagen24 zu finden sind.

Schiri Hummel trug auch seinen Teil zum bunten Herbsttreiben bei, pfiff stücklich, äh kleinlich, aber das hüben wie drüben. Ab und zu ein Abseitspfiff, das gehört doch dazu – ist ja das Handspiel des modernen Fußballs!

Gellershausen drückt Heldburg so langsam in Richtung Stallanlage und hatte eine Glocke nach der anderen. Die Eintrachtler wieder mal im Swingerclub, warfen alle Körperteile dazwischen und retteten gemeinsam mit letzter Kraft, an einem Strick, den einen Punkt.

Insgesamt: Geht man von sämtlichen Aggregatzuständen aus und berücksichtigt jede Meinung, dann war die Sache recht unterhaltsam. Da wären sogar bumsvolle Saufeimer – Touristen vom Goldstrand zufrieden gewesen.

So soll es sein, so kann es bleiben – alles lässig, alles leger. Work- Life – Balance ist key.