Kann man, muss man nicht

Endlich ging es für die Eintracht los und das gleich gegen den Vorjahresmeister und amtierenden Tabellenführer Erlau. Die Heldburger hatten einige Spieler in den Urlaub geschickt und der Rest wollte nun gegen den Favoriten  bestehen. Die Eintracht stand tief und arbeitete mit viel Aufwand gegen Gegner und Ball. Erlau mit wenig Schwung, versuchte die Bälle lang in den eigenen Reihen zu halten. Vielleicht wollten sie auch Kraft sparen, denn sie hatten ja schon ein intensives Freitagspiel in den Beinen. In der 7. Minute kam es zu einem Heldburger Ballverlust im Mittelfeld (was man unbedingt vermeiden wollte) und die Gäste machten es präzise und schnell. Eggemann bekam den Ball und mit Schwung ging er in den Strafraum und schob die Kugel ins lange Eck. Ein schnelles Gegentor, das sah nicht gut aus. Doch die Eintracht riss sich zusammen und wollte den Ausgleich. Nutzte dabei Fehler der Gäste und über gewonnene Zweikämpfe und viel Laufarbeit übernahm man die Initiative im Spiel. Zu wenig war aber die Torgefahr direkt vor dem Allzeit – Tor, so dass es keine nennenswerte Einschuss Möglichkeiten für Heldburg gab. Die Gäste hielten viel den Ball und taten nicht viel für das Spiel. Einziger Höhepunkt vor der Pause ein Eggemann Freistoß aus dem Stand mit dem Ergebnis Pfosten und ein Knaller aus 11 Meter in Richtung Hofmann Tor, den Claus mit dem Gesicht im Stile eines Großen von der Linie boxte. Insgesamt konnte man zur ersten Halbzeit sagen, das Spiel ist wie ein Badezimmermülleimer: Viel Tempo drin, ansonsten wenig Leckeres.  So ging es mit dem knappen 0 zu 1 und einem blauen Auge in die Kabine, in der Kühlpacks und Pflasterchen ausgeteilt wurden. In der Pause gab es im Sportheim ein Zuschauer Schiedsrichter Talk, bei dem Schiri Linss die Anwesenden darüber informierte, dass heute eine halbautomatische Abseitslinientechnologie im Einsatz ist. In der Zwischenzeit ging es wieder los und Heldburg stampfte mit Volldampf in Richtung Erlau Tor. Die Eintrachtler machten jetzt mehr Druck als eine gewöhnliche Busreisegruppe voller Bier – Enthusiasten, deren Bordtoilette kurz vor der Autobahnauffahrt ausgefallen ist. Pech für Wolfschmidt, der knapp verzog. Es geht doch und es begann eine lustige zweite Halbzeit. Die Hoffnung der Eintracht wurde nach zehn Minuten durch Vogt gedämpft. Ein Kopfball am langen Pfosten, welcher eigentlich verhindert werden könnte. Die Eintracht gab aber trotz des zwei Tore Rückstand nochmal richtig Gas und näherte sich auch jetzt gefährlicher dem Gäste Tor an. Minuten später wurde Claus von Torhüter Allzeit im Fünfer von den Beinen geholt. Elfer – Hartung – Tor – Anschluss – Hoffnung! Aber es steht ja noch Eggemann auf dem Platz und erstickte den Heldburger Aufkeim ein paar Minuten später mit dem 3 zu 1 für die Gäste. Menzel vergab den erneuten Anschluss für die Eintracht und so gab es eine viertel Stunde vor Schluss den endgültigen KO mit dem 1 zu 4. Heldburg kämpfte weiter und kurz vor Schluss machte Menzel das ZWEITE für die Eintracht, aber Schiri Linss hatte keine Lust, ewig viele Torschützen in das Formular einzutragen und gab diesen regulären Treffer nicht. Nicht spielentscheidend, aber nicht nachvollziehbar. Der Schiri wurde dann nach Hause geschickt und die letzten Minuten pfiff dann ein Richter des Europäischen Gerichtshofe für Menschenrechte. Am Ende ein verdienter Sieg der Gäste in einem fairen Spiel. Einzig einige Gästefans sollten ihr lautstarkes Vokabular überprüfen, denn bei einer klaren Führung der eigenen Mannschaft muss man keine Heldburger Spieler beleidigen. Die Eintracht muss in den Rhythmus kommen, in dem Erlau schon ist und dann stellen sich auch die Erfolgserlebnisse ein.

 

Noch ein kurzer Einschub für meine Patientenverfügung: Sollte ich jemals äußern, die Spielberichte gefallen mir auch nur im Ansatz – stellt die Maschinen ab.