Ein helles warmes Licht am Horizont

Der Heldburger Fußball heilt sich selbst – eine alte Truppe bleibt am Leben – mit dem Vitamin Jugend

Die Hinrunde in der Kreisliga Südthüringen im Nachhinein betrachtet war für die Heldburger Eintracht wie eine Ketchupflasche (Born groß). Lange Zeit kommt nichts und dann alles auf einmal.

Im tiefen Sommer 2023 bemüht man sich an der Anfield einfach mal durchzuzählen. Wieviel bleiben uns nach dem Kellerfall, welche noch in der Lage sind, dem Ball hinterher zu laufen.

Nahm man die Einbeinigen und Einäugigen dazu, las sich die Anzahl gar nicht so schlecht. Man fasste alle Namen zusammen und gab bei der VG Heldburger Unterland ein Sticker Album mit allen Spielern in Auftrag.

Diese Sticker konnte und kann man im DISKA oder tegut um die Ecke erwerben und bei jedem Heimspiel auch im Sportheim tauschen.

Wie gesagt, durch die farbige Brille sah die Kadersituation im Sommer einigermaßen ausbaufähig aus, trotz der namhaften Abgänge und Auszeiten von Spielern.

Aber sehr schnell befand sich die Eintracht in der Kreisliga Fußball Realität wieder und sammelte ein Misserfolg Puzzleteil nach dem anderen. Das man nicht wie ein warmes Messer durch die Kreisliga Butter gehen würden, war allen bewusst.

Aber, dass es gleich so Knüppel dick kommt, damit hatte wohl keiner gerechnet. Außer vielleicht die Dauerpessimisten und die unwissenden klugen Panikmacher. Auf alle Fälle war es keine schöne, und auch in dieser Intensität noch nie da gewesenen, Situation.

Wer sich in ehrlicher Vereinsarbeit aus kennt, der weiß, dass in solchen Situationen alles bröckelt. Das Sportliche, die Gemeinschaft, die Ehrlichkeit und die Aufrichtigkeit. Auf Deutsch, der ganze „Dreck“ kommt unter dem Teppich vor.

Mit letzter personeller und mentaler Kraft gelang es an einem Wochenabend das Eintracht Feuer neu zu entfachen, ein Feuer, welches plötzlich wieder hell und weit hin sichtbar brannte. Alles, was brannte wurde zusammengetragen und eine optimistische Wärme

heilte viele gebrochene Eintracht Herzen. Wer, wann, wieviel dafür tat, spielt hier keine Rolle.  Man kann nur so viel sagen, es wurde alles versucht und probiert, nach Auswegen und Lösungen gesucht und an den körperlichen und geistigen Grenzen gekratzt.

Dafür allen, wirklich allen, ob jung ob alt, ein riesiges Dankeschön mit dem gewaltigen hundertfachen Schrei: Wir sind die Eintracht!

Zur sportlichen Wiederbelebung ist in den letzten Monaten genug geschrieben worden, deswegen bleiben wir nicht im Detail hängen. Auf alle Fälle hätte die aufstrebende Eintracht gern noch ihr letztes Vorrundenspiel gegen die Reserve von Steinach absolviert, aber der ruhmreiche KFA Südthüringen sagte die Partie, basierend auf Wasserstandsmeldungen des SV Seinach, sechs Tage vor dem Anpfiff schon ab. Jetzt sind wir mal alles gespannt, was mit dem Spiel ( was vor dem Kreisligaspiel statt gefunden hätte) zweier Landesklassemannschaften passiert…! Glauben wir mal an das Gute und Ehrliche in den Menschen und lesen heute oder Morgen Vormittag die Absage des Punktspiels SV Steinach gegen Eintracht Hildburghausen. 

Das Spiel ist soeben abgesagt worden …

Wie gesagt, gegen Naturgewalten ist man ja machtlos und mehr wird nicht gesagt. 

Mit viel Stolz und Genugtuung blickt das Eintracht Herz jetzt nach vorn und freut sich auf das Kommende. Natürlich hängen die Trauben weiterhin hoch, aber es wird emsig an der Leiter gebaut, um die Früchte zu ernten. Die Früchte des Zusammenhaltes, dem füreinander Dasein und der genialen Jugendarbeit kommen so langsam in Reichweite. Alle Eintrachtler hoffen, dass die Früchte schmecken werden und werden alles dafür tun.

Zum Entsetzen aller Schwachstruller, Neider und mit dem Leben nicht zurecht Kommenden, die Eintracht hat sich aus dem tiefen Schlamm befreit, hat sich sauber gemacht und ist wieder gesellschaftsfähig.

Freuen wir uns gemeinsam auf das, was kommt.

In England singen sie: „Sweeeeet Caroline!“ in Mailand. „Sara perche ti amo“ und in Heldburg: „ Meine Katzen heißen Lothar und Matthäus!“ oder wie es auf Deutsch heißt: „Am Ostersamstag hat Jesus Brückentag!“