Ein gebrauchter Sonntag

Gebrauchter Sonntag   

 

Tja, im Nachhinein braucht nicht erörtert oder philosophiert werden, was wäre wenn und wann. Euphorie und Enthusiasmus alles schön, Einsatz und Wille vorbildlich, aber das reichte nicht, speziell am letzten Sonntag gegen die jungen Wilden vom Weihbachgrund.

Die Veilsdorfer kamen mit vielen Fans nach Heldburg und es deutete sich schon bei der Platzwahl an. Veilsdorf gewinnt. Eintracht in Weiß, Veilsdorf in Retro und das Match begann bei Sonne und kaltem Rückenwind. Bei Heldburg wirkten etliche angeschlagene Spieler mit und Trainer Weigand hoffte, dass es keine frühzeitigen Ausfälle gibt. Dem gegenüber stand die volle junge Kapelle aus Veilsdorf, welche von Beginn an ein ordentliches Konzert auf den Platz brachte. Heldburg zog alle möglichen Register gegen die schnellen Gäste und hatte sogar durch Wolfschmidt zweimal die Chance einzulochen. Da fehlten wenige CM und ein wenig Glück. Die Gäste machten es nach einer Viertelstunde besser. Kreußel tanzte mit dem Leder am 16er und zog ab. Die Gäste führten. Bis zum Halbzeitpfiff versäumten sie dann aber, den Sack zu zumachen und vergaben mindestens vier glasklare Möglichkeiten. Der gute Schiri Notdurft pfiff zur Halbzeit und es stand nur 0 zu1. Sozusagen war noch alles drin, entweder so rum oder so rum. Entlang der Nord Bande rollte die Werbung „Warsteiner Winterbock“ von links nach rechts, im Wissen das am Vortag eine Treibjagd im Burgwald 14 Säuabschüsse einbrachte…eintrachte…apropos Eintracht…sie kam besser in die zweite Halbzeit und zwang die Gegner zu einigen Fehlern. Die Heldburger Fans sangen das Toyota – Lied: nichts ist unmöglich. Und die Eintracht machte noch mehr Dampf, so dass es allen Brillenträgern auf und neben dem Platz die Gläser beschlugen. Folgerichtig fiel dann auch nach einer Ecke der Ausgleich. Ein Hinterkopfkopfballtor von Wolfschmidt segelte ins Eck. Ausgleich…na siehe da…Leider musste der  Halbzeit eingewechselte Lürtzing nach 9 Minuten verletzt vom Feld. Aber die Freude über das Eintracht Tor dauerte nur 11 Minuten, da leistete sich das Eintracht Mittelfeld einen kapitalen Fehler im Vorwärtsgang. Die Gäste verlagerten blitzschnell und lehrbuchreif auf die völlig entblößte rechte Heldburger Seite und Müller hatte keine Mühe, Torwart Hofmann zu umkreisen und einzuschieben. Die Eintracht Spieler versuchten aber weiter im Spiel zu bleiben und machten es wie die Chinesen im Hamburger Hafen: wollen sich beteiligen. Aber es reichte im Endeffekt nicht, das dritte Ei rutschte dem Torwart durch die Hosenträger und lag zum 1 zu 3 Rückstand im Nest. Dazu gesellte sich noch das VIERTE und die Eintracht verlor vielleicht ein zwei Tore zu hoch das Spiel gegen die jungen guten Veilsdorfer. Jetzt ist 14 Tage Ruhe und dann soll man angeblich zum Pokalspiel nach Lauscha. Abwarten und Bier trinken.

Weitere Einschätzungen, Orakel oder Expertisen bleiben in der Schublade und vielleicht sollte jetzt mal 10 Tage nicht über Fußball geredet werden.