Düster

Themar oder Reurieth, Hauptsache Pokal!

Zur unmenschlichen Anstoßzeit von einer Stunde nach Mittag pfiff Schiedsrichter Ettlinger den Pokalkracher Themar II gegen Heldburg II (genannt: Chemie II) an.

Die Kader beider Mannschaften waren gespickt mit Spielern aus dem Profibereich und so konnte man einiges von diesem Klassiker erwarten. Der Platz war „bestens präpariert“ und bot dem Auge ein „saftiges Grün“.

Anstoß – ein Duell auf Augenhöhe. Wir warten eigentlich nur noch auf die Briefwähler. Die Chemiker haben wesentlich mehr vom „Spiel“, aber aind final in der Themar – Box zu unkonzentriert und überhastet. Dreimal hätte es für Chemie läuten müssen, aber dann wackelten die Glocken gegenüber im Chemie Tor.

Besonders das zweite Tor von „Thema Zwei“ …da wurde die Chemie Defensive durch einen OP Skalpell Pass seziert…ohne Betäubung. Pause.

Die Kader wurden in der Halbzeit ordentlich durchgemischt. Konnte nur besser werden. Chemie wollte jetzt und tat. Ein Herbststurm ließ die Harre der Themaraner wedeln und es hieß Zwei zu Zwei.

Ach was, zehn Minuten später bei der ersten Torannährung trifft Themar wieder. Drei zu Zwei für die Kreisersatzhauptstädter. Jetzt geht es Hieb auf Hieb. Foul, Pfiff, Schuss, Tor. Ein Elfer mit Chemie – Drei Drei.

Chemie will keine Verlängerung…deshalb beginnt kurz vor dem Ende ein Chemiker im Mittelfeld zu tanzen, schickt ganz Themar und Reurieth mit seinen Hüften in die falsche Richtung und rührt den Ball ins Tor. Chemie führt.

Die besseren Spieler der Chemiker lassen sich auswechseln, denn die Partie ist im Sack, im Kasten. Jetzt, wo das Spiel Spaß zu machen beginnt, soll es schon zu Ende sein? Es sah so aus, als hätten die Chemiker Bock auf ein paar zusätzliche Minuten und ließen das lange Haar aus Themar in den Strafraum spazieren. 90. + 9 ½ Bum Bum…Vier zu Vier.

Verlängerung – das ist so ein Zeug, was keiner braucht. Wieder Anstoß – Spielstand 4 zu 4 – Die Fans hatten mehr erwartet. Aber nach vier Minuten bekamen sie die volle Dröhnung. Aus der Luft, den Ball volley, mit Drive und Spin, als Bogenlampe von 25 Metern dem Themaraner Keeper um die Ohren gewedelt.

Chemie führt wieder und das genau 22 Minuten lang. Torschussverhältnis von 47 zu 5 zu Gunsten von Chemie. 17 100%e seitens Chemie. Dann fünf Minuten vor Ende der Verlängerung ein Kunsthammer von der Werra. Fünf zu Fünf. Elfmeterschießen.

Keiner hatte Bock drauf, alle machten mit. Das Ende vom Lied war dann die Melodie von Chemie mit der Belohnung, dass am nächsten Wochenende als nächster Pokalgegner die gefürchtete Truppe aus Ummerstadt in die Heldburger Anfield einfällt (das ist mal ein Schachtelsatz mit perfektem Deutsch).

Keine Einzelkritik, sondern nur noch den Seufzer des ältesten Fan auf der Tribüne.

„Wo sind nur die Vollblutfußballer hin …solche Typen, die sich früh mit einer Sense rasieren und anschließend sich ihr Frühstück  mit bloßen Händen fangen ….“ Und schüttelte traurig und enttäuscht seinen Kopf…..