Besser spät als nie
Es war einmal, vor ungefähr 20 Tagen, da trug es sich zu, dass ein letztes Spiel mit dem Ball auf dem Heldburger Grün, unterhalb der Veste, gegenüber vom Edeka Spatenstich, stattfand. Leider waren die Überlieferungen von diesem sportlichen Aufgalopp auf Um - und Abwegen, sodass diese einschätzenden oberflächlichen Zeilen erst jetzt den Weg ins Darknet fanden.
Der Kreisliga Meister und Aufsteiger gab sich in Heldburg die Ehre, mit dem Ziel die lange Siegesserie fortzusetzen. Heldburg wollte eigentlich nur seine Hausaufgaben machen, um die minimale Eventualität des Strohhalms im Auge zu behalten.
Beide Teams im “best line – up” und bei herrlichen Temperaturen ging der Peter ab. Schalkau demonstrierte gleich, dass sie nicht umsonst/unentgeltlich an der Spitze der Tabelle stehen und der Gastgeber wollten gleich den Stempel. Hopf und Kick prüften gefährlich die Gäste Defensive, aber das erste Tor fiel für die Schalkauer. Weiter ging es und alle waren gespannt auf die Reaktion der Eintracht. Sie legten etliche Kohlen auf und wollten ihr erstes Tor. Die Gäste bedienten sich einer oft regelwidrigen Härte, welche aber vom Schiri als normal gewertet wurde.
Kurz vor der Halbzeit schweißte dann Hopf endlich die Kugel ins lange Eck. Ausgleich. Minuten danach fand ein gut gezirkelter Ball der Gäste den Weg ins Dreieck und das Team aus dem Effeldertal brachte sich in der Nachspielzeit der 1. HZ wieder in Führung. Prompt fingen sich die Eintrachtler wieder so ein Gegentor ein, der Marke „Sommerhaus der Stars“ nicht ansehbar und unangenehm.
Beide Teams brauchten dann erst einmal 15 Minuten Ruhe, da die erste Hälfte schon ein teilweises wirres Spektakel war, und zwar von allen Beteiligten. An diesem Tag gab es in der Halbzeitpause kein Gewinnspiel, sondern eine Buchlesung von einem Nachwuchsautor. Der Titel des Buches hatte einen orientalischen Hauch, nämlich: „Egal wer Dein Vater ist, solange ich hier angle, läuft hier keiner übers Wasser“.
Im heißen Eck der Heldburger Fangemeinschaft diskutierte man darüber, ob man in der heutigen Zeit im Blinddarm der Gesellschaft auch im Schneidersitz zur Welt kommen kann. Gute Besserung…
Nach der Pause machte die Eintracht sofort Nägel mit Köpfen und zog Schalkau sowas von den Zahn, dass es aber richtig weh tat.
Schmidt und Hopf drehten das Spiel und proportional zu den Toren hagelte es die gelben Karten. Im Wissen des Spielstandes an den Gleichbergen war das Match trotzdem auf dem obersten Level in allen Facetten des Fußballs. Nach 64 Minuten bekam der Gästestürmer Schmid die rote Karte (ob berechtigt oder nicht, die einen sagen so, die anderen so) und war somit für die Verlängerung gesperrt. Sekunden später trifft erneut Hopf, mit einem Knaller, den gab es bislang nur auf der Konsole und in feuchten Träumen. Jetzt erinnerte das Spiel an einen Zehntklässler, der einen Grundschüler verprügelt – mit einer Axt. Die begeisterten einheimischen Fans tunkten vor Freude die Bockwurst ins Bier und erfanden Sprechchöre in Richtung der Gäste vom Feinsten. So wie: Der stoppt ja weiter als er schießen kann!
Der eingewechselte Clauß hatte noch eine Riesenglocke, Hopf erzielt noch ein Abseitstor nach VAR und Clauß blieb es dann überlassen den Endstand von 5 zu 2 zu markieren. Ein Ergebnis so klar, der erfahrene Trinker würde behaupten, dass man davon keine Kopfschmerzen bekommt. Ein versöhnlicher Saisonschluss, in welcher weit aus mehr drin war. Wie gesagt, alles kann, nichts muss.
Danach kam es noch zu größeren Rudelbildungen vor dem legendären Pikosaal, denn es war Polterabend angesagt. M.Kick machte den obligatorischen Bootsschein für die Einfahrt in den Hafen der Ehe und das war Anlass genug, dass sich die Elite des Fußballs und des Trink Kampfsports in schieren Massen vereinten.
Gegen Mitternacht schallte dann der Unterlandshit aus hunderten Kehlen in den Nachthimmel: „Some time as so feel overfordert“.
Freuen wir uns alles auf das, was als nächstes kommt. Einen großen Dank an alle treuen Fans des Heldburger Fußballs, welche in ganz Südthüringen ihres Gleichen suchen.
In diesem Sinne noch ein kleiner lustiger Auszug aus einer Versicherungsakte:
„Bevor ich ihn anfuhr, war ich überzeugt, dass dieser Mann niemals die andere Straßenseite erreichen wird.“