1. Mai - Kampftag an der Heldburger Anfield

Heimspiel gegen Schönbrunn – die Erwartungen, was wohl in den 90 Minuten passieren würde, waren groß und alle waren gespannt , ob sie neugierig sind. Zur Ausgangslage: Die Gäste haben 16 Punkte mehr auf ihrem Sparbuch und beide Teams haben die gleiche Anzahl Spiele. Ein offener Meisterschaftskampf also. Bei beiden Mannschaften fehlten drei bis zwei Stammkräfte, sie waren entweder in Feierlaune, verletzt oder hatten es nicht in den Kader geschafft.

Schiri Nedbal pfiff die Feiertag – Show pünktlich an und das Spiel war sofort, wie die Schale von einem perfekt gekochten und ordnungsgemäß abgeschreckten Ei: geht gut ab. Heldburg hatte taktisch ein wenig changed und so trug es sich zu, dass die Eintracht nach fünf Minuten im Gästestrafraum ein Kopfballduell gewannen und Oldi Lehmann 8,5 Meter vor dem Schönbrunner Tor artistisch den Ball in die Maschen hämmerte. Bums mich, was ist denn hier los .. die Eintracht trifft nach 5 Minuten und geht in Führung. Was für ein Horrorstart für Schönbrunn, aber das war dem Gastgeber egal.

Die Gästespieler mussten sich erst einmal sammeln und begannen in der eigenen Hälfte Briefmarken zu tauschen. Um ein Haar fällt das 2:0 für Heldburg. Allein gelassen bittet Stefan Schmidt den Gästetorwart zum Tanz. Der aber macht den schüchternen Discogänger: blockt ab. Das war wie so eine Art Weckruf für Schönbrunn und sie begannen ihre Angriffsbemühungen zu intensivieren. Die Heldburger stemmten sich aber mit aller Kraft dagegen und schafften es bis zur 31. Minute, ihren Kasten sauber zu halten.

Eine harmlose Situation wurde von der Eintracht – Abwehr schlecht verteidigt und Heß hatte wenig Mühe, den Ausgleich zu erzielen. Tja, Schönbrunn ist keine Laufkundschaft. Positive Nebeneffekte in der ersten Halbzeit: Der VAR brauchte nicht eingreifen und die zwei Tore hätte Neuer auch nicht gehalten.

Weiter geht’s. Anpfiff zur zweiten Hälfte. Oder wie man zwischen Holz – und Gellershausen sagt: No, thank you. Schönbrunn wechselte nach der Pause ihren groß gewachsenen Torjäger Greiner ein und Eintracht Trainer Weigand musste reagieren. Jungtalent Deckert wurde rausgenommen der erfahrene Clauß ging nach hinten. Man wollte der „Körperlichkeit“ von Greiner was dagegensetzen. Das Spiel wurde härter und verbissener und des Öfteren wälzten sich Spieler (hauptsächlich aus dem Schleusegrund) und gaben Töne von sich, als hätten sie sich beim Rasieren geschnitten, den Zeh gestoßen oder auf einen Legostein getreten. Der Offensivdruck der Gäste wurde immer stärker, eine Ecke nach der anderen segelte in den Eintracht Strafraum und es brannte der Rasen unterhalb der Veste. Torhüter Hofmann zeigte erneut eine Topleistung und hatte besonders in einer Szene das Heldburger Fan – Volk zum Jubeln gebracht, als er ein flaches Geschoss sensationell entschärfte. Nur spontan kam es zu Heldburger Offensivaktionen und alle im weiten Rund fragten sich, wie lang geht das noch gut. Dann kam die 67. Minute und die Eintracht bekam im Mittelfeld, eigentlich weit vom Gästetor entfernt, einen Freistoß. Stefan Schmidt hob die Kugel scharf in Richtung Schönbrunner Tor, der Torwart kam den Ball entgegen, touchierte ihn in Richtung eines Mitspielers und von dem prallte das Spielgerät ins eigene Tor. Heldburg führte durch ein Eigentor und die Eintracht Fans falteten die Hände und schauten in den Himmel. Jetzt ging die Post ab und der Bär steppte einen Gopak. Minuten danach ein Kuriosum an der Mittellinie. Eine Gästespieler streckte einen davoneilenden Eintrachtler und der Schiri pfiff. Alles gut. Ein dazu eilender Heldburger Spieler hatte aber nichts anderes zu tun, als ein Schimpfwort aus seinem Vokabular zu zaubern, für wen auch immer. Schiri sah und zückte rot. Und das Spiel wurde jetzt natürlich so, als wenn der Berichterstatter nach zwölf Wochen ohne Sport sein Lieblingsshirt aus dem Schrank kramt: Ist das spannend! Zehn gegen Elf und es war ein heroischer Kampf der Eintracht die letzten 25 Minuten bei lästigen Nieselregen. Schönbrunn versuchte es immer wieder mit langen Schlägen auf ihren Greiner, aber die Heldburger Mannschaft räumte alles weg, Der Schiri bekam alle zwei Hände voll zu tun und hatte in der Vergabe der gelben Karten für Heldburger Spieler einen Schönbrunner Floh im Ohr. Scheiß drauf, die Eintracht schaffte zu Zehnt, das Spiel mit der knappen Führung über die Zeit zu bringen. Heldburg hatte heute mal das Glück und belohnte sich für eine geschlossene aufopferungsvolle Mannschaftsleistung. Das Heldburger Fußballlager hatte diesen Sieg dringen gebraucht und sang das Lied: Mit diesem Sieg schieben wir die Wolken weiter.

PS: Es wiederholte sich die Szene, welche für die Heldburger die rote Karte brachte. Jetzt aber auf der anderen Seite und das Schimpfwort des Schönbrunner Spielers war um Weiten niveauloser und erbärmlicher. Da war er wieder, der Schönbrunner Floh …. !

PS: Ein Heldburger und ein Schönbrunner Fan unterhielten sich nach dem Spiel und analysierten das Geschehen aus ihrer Sicht. Fragt der Heldburger: Eh, ich sehe was, was Du nicht riechst und das ist laut? Schönbrunner Antwort: Eine Wärmepumpe!   Hääää????